Stark sein, weil es keine Alternativen gibt

Stark sein ist kein Privileg, sondern eine Notwendigkeit, wenn Kinder Schutz brauchen und niemand sonst da ist. Es bedeutet, Ängste auszuhalten, Stimmen hörbar zu machen und für Gerechtigkeit zu kämpfen – auch gegen ein System, das lieber wegschaut. Diese Stärke ist kein Fehler, sondern Überleben – für die Kinder, für ihre Zukunft, für ein Leben ohne Angst.

Mitten im Kampf
„Bitte, bitte, ich will nicht dorthin …“ Ihre kleinen Hände sind gefaltet, die Augen groß vor Angst, die Stimmen kaum hörbar. Sie klammern sich an mich, an meine Stärke, weil sie wissen, dass sie auf niemanden sonst zählen können. Niemand hört sie. Niemand fragt, wie sie sich fühlen. Denn das Recht des Vaters gilt – und alles andere scheint egal zu sein. Alles andere wird überhört, übergangen, ausgeliefert.
Er will sein Recht und liefert dafür die Kinder aus. Die Kinder, die jahrelang gewartet haben, die sich nach Nähe und Sicherheit sehnen, die sich an Geburtstagen fragen, warum keine Geschenke kommen, warum niemand da ist. Niemand sieht die Lücken, die Jahre des Verschwindens, die kleinen Wunden, die sich über die Zeit angesammelt haben. Nur die Forderung nach seinem Recht. Und die Kinder: Sie stehen mittendrin.

Aushalten macht stark
Ich halte sie, halte ihre Angst aus, während ich gleichzeitig die Stärke zusammensammle, die mich durch jeden Tag trägt. Ich darf nicht wanken. Ich darf nicht zögern. Ich darf nicht fallen – sonst fallen sie. Meine Stimme, meine Fürsorge, meine Liebe – das alles wird geprüft, bewertet, als Problem interpretiert.
Und dann ist da das System. Genau dieses System, das die Kinder eigentlich schützen sollte, sieht meine Stärke als Beweis, dass es an mir liegen muss. Dass ich die Kinder bewusst entfremde. Dass ich „zu stark“ bin. Dass alles, was ich tue, nicht dem Wohl der Kinder dient, sondern gegen den Vater gerichtet ist. Die kleinen Stimmen, die Ängste, die Bitten – sie werden überhört, unsichtbar gemacht, als wären sie bedeutungslos.

Stark sein ist keine Wahl
Es ist die einzige Möglichkeit. Stark sein heißt, laut zu sein, wenn die Welt still sein will. Stark sein heißt, für Gerechtigkeit einzustehen, wenn alles andere dagegenspricht. Stark sein heißt, sie zu beschützen, selbst wenn das System und die Umstände versuchen, einen klein zu machen.
„Zu stark sein“ bedeutet nicht, dass man unverwundbar ist. Es bedeutet, dass man weitermacht, weil es keine Alternative gibt. Dass man kämpft, wenn alle anderen zuschauen. Dass man stark bleibt, weil die Kinder keinen anderen Schutz haben. Und dass man ihnen eine Welt schenkt, in der Angst nicht alles bestimmt, in der Liebe stärker ist als Ungerechtigkeit.

Stärke ist kein Fehler
Es ist Überleben. Stärke ist das Herz einer Mutter – und in diesem Herz liegt alles, was sie brauchen, um zu wachsen, zu atmen, zu leben.
Wir brauchen ein System, das anfängt, Mütter zu schützen. Wir brauchen ein System, das weniger auf das Recht der Erwachsenen schaut und mehr auf das Wohlbefinden der Kinder. Ein System, das versteht, dass Stärke nicht gleich Schuld ist, dass sie kein Makel ist, sondern das Einzige, was Kinder wirklich schützt.

Denn am Ende sind es die Kinder, die die Folgen tragen, und ihre Stimmen müssen gehört werden. Du bist nicht allein. Lass uns gemeinsam stark sein.
Deine Larissa

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