Mama bleibt Mama

Vom Loyalitätskonflikt, den getrennt-lebende Eltern auslösen können, müssen wir uns endlich befreien. Im Sinne der Kinder. Die Verantwortung darüber muss ins Bewusstsein von Eltern rücken – unabhängig von ihrer persönlichen Kränkung. Denn es geht um das Kindeswohl.

Wenn neues Leben beginnt
Der Herzschlag der Mama ist das Erste, was ein Baby im Mutterleib hört – der sanfte Rhythmus, der Sicherheit und Liebe verspricht, noch bevor es die Welt erblickt. Sie ist der sichere Hafen, der Ort, an dem kleine Arme Trost finden und große Träume wachsen können. Von der ersten Berührung bis zu den großen Schritten des Lebens ist sie da – ohne zu fragen, ohne zu zögern, mit unendlicher Liebe.

Sie hält die Hand in schlaflosen Nächten, trocknet Tränen, gibt Kraft und Zuversicht. Sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse oft zurück, weil für sie eines immer an erster Stelle steht: Das Glück ihres Kindes. Sie ist der Mensch, der bleibt, wenn alles andere wankt.

Doch was passiert, wenn sich Wege trennen?
Trennung ist nicht nur das Ende einer Beziehung – für Kinder ist es oft das Auseinanderbrechen ihrer kleinen Welt. In dieser Zeit braucht es umso mehr Liebe, Stabilität und Verständnis. Eine Mutter bleibt auch dann der sichere Hafen, wenn das Familienbild sich verändert. Sie fängt auf, wenn Unsicherheit kommt, gibt Halt, wenn Ängste wachsen, und zeigt ihren Kindern, dass Liebe nicht endet, nur weil sich Lebenswege neu ordnen.

Wenn der Vater manipuliert
Wer die Mutter seiner Kinder in dieser Zeit verletzt oder ihr Steine in den Weg legt, vergisst, dass er damit nicht nur sie trifft – sondern vor allem die, die beide lieben sollten: die Kinder. Ein wahrer Vater erkennt, dass Respekt und Verantwortung auch nach einer Trennung nicht aufhören. Denn wer wirklich für seine Kinder da sein will, schützt und ehrt die, die sie geboren hat – für ihr Glück, für ihre Zukunft, für ihr Zuhause, das weit über vier Wände hinausgeht.

Aus Sicht des Kindes
Jeden zweiten Sonntag ist Papazeit. Seine Vorfreude ist groß, er ist sieben Jahre alt und es gibt nichts Besseres als mit Papa unterwegs zu sein – bis dieser eine Moment kommt, der sich wie ein Kratzen im Bauch anfühlt. „Deine Mama hat nicht alle Sinne zusammen“, sagt Papa und schüttelt den Kopf, während er das Auto startet. Es klingt, als wäre es gar nicht so schlimm gemeint, als wäre es einfach nur eine Feststellung. Aber in ihm selbst zieht sich alles zusammen.

„Mama ist doch die, die mich morgens weckt, mir mein Lieblingsbrot schmiert und mir ein Pflaster aufs Knie klebt, wenn ich hingefallen bin. Sie liest mir vor, bis mir die Augen zufallen, und deckt mich nachts wieder zu, wenn ich mich freigestrampelt habe. Sie ist da, immer. Warum sagt Papa sowas?“

Er schaue rüber zu seinem kleinen Bruder. Dieser sieht aus dem Fenster, ganz still. Vielleicht hat er das gar nicht gehört? Oder doch?

Später, als er und sein Bruder wieder zu Hause ankommen, riecht es nach Mamas Shampoo, nach frischer Wäsche und ein bisschen nach Kakao. Sie lächelt, nimmt ihn in den Arm. Es fühlt sich sicher an. Doch tief in ihm bleibt etwas Schweres zurück – ein kleiner, unsichtbarer Stein, den er nicht los wird.

Lasst uns, unsere Kinder nicht so fühlen
Mamas sind der erste sichere Hafen eines Kindes. Sie tragen es, bringen es zur Welt, halten es, wenn es weint. Sie geben Geborgenheit, Liebe und Schutz. Wenn dieser Hafen infrage gestellt wird, gerät die Welt eines Kindes ins Wanken. Deshalb ist es so wichtig, diese Sicherheit zu bewahren – mit Respekt, mit Anerkennung und mit Liebe. Auch wenn es manchmal schwer ist.

Wir sind nicht allein. Lasst uns gemeinsam stark sein.

Deine Larissa

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