Ein neues perfektes Bild

2023-01-25T14:00:47+01:001. Februar 2022|

Ein neues perfektes Bild Ich bin frisch alleinerziehend – wenn du den ersten Teil meiner Geschichte lesen willst, dann klicke HIER. Ich habe zwei Lieblingskinder, Paula und Lorenz. Noch sehr klein – erst 4 und 2 Jahre alt. Ich bin mit ihnen gerade aus einem neu gebauten und wunderschönen Haus ausgezogen, weil ich ohne Liebe nicht leben will. Denn als Arrangement, das Haus putzt und Kinder versorgt, bin ich einfach noch zu jung. Nach der Trennung zurück an den Start Nun sitze ich in der schon lange nicht mehr bewohnten Ferienwohnung meines Elternhauses. Es ist in die Jahre gekommen: Die Küche, die Heizung, das Badezimmer. Trotzdem funktioniert alles und es ist sauber, wenn es auch nicht immer so riecht. Dafür ist meine komplette Wäsche von Mama gebügelt – auch meine Unterhosen – und es gibt leckeres Mittagessen. Wenn ich mal reden will, ist auch jemand da. Also ein zu Hause mit Mama und Herz. Aber wenn abends die Stille einkehrt, überkommt mich die Sehnsucht. Ich vermisse ihn. Ich vermisse es, eine Familie zu sein. Mann, Frau und Kinder. Mich holen längst beantwortete Fragen wieder ein: Warum bin ich gegangen? Wäre es nicht doch noch gut geworden? Hätte er mich geliebt, wenn ich anders gewesen wäre? Die Gefühle schaukeln wieder. Ein Martini dazu macht es nicht besser. Es war doch schön: Das Haus. Der Garten. Die Aussicht. Neulich ging es nicht mehr: Ich habe einfach nicht aufgehört zu weinen. Kennst du das? Wenn alles über dich einbricht? Zeit für einen Notfall-Martini Ich rufe Tante Dani an und sie kommt. Wir trinken Martini. Sie hört zu. Ich weine. Erzähle, dass das alles nichts kann und frage sie, wieso ich gegangen bin. Sie hilft mir mich zu erinnern und gibt mir einen guten Rat. Du musst dir ein neues Bild malen Sie sagt, [...]

Frisch alleinerziehend

2023-01-25T14:00:54+01:0012. Januar 2022|

Frisch alleinerziehend Ich bin Sandra. Ich bin 40 Jahre alt und selbständige Marketinglady. Meine Lieblingskinder sind Paula, 4 Jahre und Lorenz, 2 Jahre alt. Und: Ich bin frisch alleinerziehend. Ein Boot kentert Vor knapp zwei Jahren bin ich mit dem Vater meiner Kinder in ein wunderschönes Haus gezogen. Aus Träumen geplant, mit Leidenschaft gebaut und mit Liebe eingerichtet. Perfekt die Lage: Sonnenhang mit einer Aussicht, bei der sogar die Götter neidisch wären. Ein Traum. Mein Traum. Aber es soll nicht sein. Da sind einerseits die Nachbarn: Die eifersüchtige Schwägerin und die grenzenlose Schwiegermutter. Mein Fehler war, dass ich die Macht der Familiensippe unterschätzt habe. Aber das ist nur eine der Wellen, die das Boot zum Kentern gebracht haben. Die über Monate schlaflosen Nächte, weil meine Kinder nicht durchschlafen. Die Überforderung, das eigene Business sowie die Sauberkeit des Hauses auf Profi-Niveau zu meistern. Da ist die Pandemie, Heimweh oder der Freundesverlust. Ein Besuch bei mir bedeutet, eine gefährliche Bergfahrt zu riskieren. Es waren also jede Menge Wellen. Und der Wellen zum Trotz Ein Jahr habe ich alles versucht und für unsere Liebe gestritten, gelacht und geredet. Ich war still, laut und pastellig. Aber weder Ausschnitt, Tränen noch Therapie konnten zurückbringen, was früher mal groß war. Was zehn Jahre groß war. Kurz vor Weihnachten dann der große Sturm: Die Aussprache. Zum ersten Mal kann er formulieren, was ich schon länger fühle – wenn es nicht so traurig wäre, müsste ich stolz auf ihn sein. Seine Worte: Er denkt nicht, dass das mit uns wieder was wird. Er denkt nicht, dass wir eine Zukunft miteinander haben. Er bietet mir höflich, aber witzlos eine Wohngemeinschaft aus wirtschaftlichen Gründen an. NEIN danke, ich verzichte. Boot drehen und weiter rudern Nun sitze ich hier und schreibe. Versuche, dass zu verarbeiten, was gerade passiert: Ich bin getrennt [...]

Und es bleibt das Größte…

2023-01-25T14:10:21+01:009. Dezember 2021|

Und es bleibt das Größte... ...Geschenk, das es für mich gibt. Nämlich mein Sohn. Was auch immer schief lief, und ja, da gab es wirklich viel: Vieles, was mich an meine Grenzen brachte oder auch heute noch bringt. Vieles, was schwer zu verdauen war und immer noch ist. Vieles, wo ich mir sicher bin, dass ich es heute nicht mehr schaffen würde. Aber seit er auf der Welt ist, danke ich jeden Tag mindestens einmal dafür, dass es ihn gibt. Wem ich jetzt da danke, weiß ich eigentlich auch nicht, ich bin nicht so der typisch gläubige Mensch. Aber irgendetwas muss da sein … irgendwas Großes, das mir meinen Sohn geschenkt hat. Ich kann mich noch so gut an die Schwangerschaft erinnern – so viel Gefühlschaos – so viel „schwer Verdaubares“, so viel Angst – und doch war ich plötzlich nicht mehr allein, freute mich so wahnsinnig auf das, was auf mich zukommen würde. Definitiv fing es schon da mit den Achterbahnfahrten an. Und auch schon damals schlug Olaf regelrecht Wellen in meinem Leben (auch wenn vorerst „nur“ im Bauch). Gesundheitlich immer top fit, und so gut wie unantastbar, arbeitete ich bis zum „bitteren Ende“, machte alles, was Mamas in der Schwangerschaft eben so machen und was finanziell auch tragbar war. Dazu gehörte natürlich der Geburtsvorbereitungskurs, Schwangerschaftsschwimmen und ausgewogene Ernährung (mal abgesehen von meinen unstillbaren Pommes- und Twinnigelüsten). Entgegen der Meinung meines Arztes durfte ich Olaf sogar noch 5 Tage übertragen. Leider sollte bei der Geburt dann nicht alles so ablaufen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Nach 18 Stunden Wehen ging plötzlich alles sehr schnell – die schlechten Werte von Olaf ließen eine Normalgeburt nicht mehr zu und es kam zum Notkaiserschnitt. Diese Gedanken, diese Angst – noch heute Gänsehaut pur, wenn ich daran denke. Aber wir hatten so [...]

Einsamkeit…

2023-01-25T14:10:16+01:0011. November 2021|

Einsamkeit… „Endlich mal wieder mit meiner Freundin einen Kaffee trinken“. Ma, wie ich mich gefreut habe. Es war schon lange her und ich wusste, ich hatte nur eine Stunde Zeit. Aber egal, ich nehme was sich ausgeht. Natürlich hatte auch sie sich schon darüber geäußert, dass ich kaum mehr Zeit habe. Und sie hat Recht… ich arbeite ganztags und die neue Schule von Olaf gestaltet sich herausfordernder als ich mir je hätte träumen lassen (und meine Träume waren schon schlimm ...). Die Konsequenzen der letzten zwei Corona-Jahre hinterlassen ihre Spuren, und die Versprechungen von den vielen Wissenden: „Es geht allen Kindern gleich, alle sind auf dem gleichen Stand. In der neuen Schule wird darauf Rücksicht genommen“, haben sich nicht erfüllt. Somit sitzen wir täglich abends noch an nicht verstandenen Hausaufgaben, wir lernen auf die nächste Schularbeit oder versuchen den gewünschten Wissensstand auf gefordertes Niveau zu bringen – das ist Schule??? Wohl eher „unser Leben im Escape Room …“. Auch für Olaf ist alles neu, und ich könnte schwören, ihm wächst die Nabelschnur nach. Olafs Vereinsleben läuft auf Hochtouren und als Elternteil habe natürlich auch ich diverse Verpflichtungen. Dann wäre da noch der 150 m²-Haushalt (keine Sorge, ich bin nicht übergeschnappt…), meine zu versorgende Mama, diverse Termine, etc. – ihr kennt das. Abends nach der Arbeit zivilisierte Gespräche mit mir führen zu wollen, scheint, wenn ich ehrlich bin, meist nicht wirklich sinnbringend zu sein. Meine Freundin hat den gleichen, für manche etwas schwer ertragbaren Humor und es tut gut, sich über mütterliche Rachegelüste und sinnlose Kindergeschichten zu amüsieren oder auch einfach mal das Leben in sarkastischen Tiefen zu erläutern. Aber dann plötzlich – dieser eine Satz von ihr – und ich merke, was ich die letzten Wochen so sehr verdrängt habe. Einfach weil kein Platz, keine Zeit, und vielleicht auch keine [...]

Mal wieder so ein typischer Tag…

2023-01-25T14:10:07+01:005. Oktober 2021|

Mal wieder so ein typischer „Ich habe zwar eine Lösung – aber die passt nicht zum Problem“-Tag. Ich starte mit meinem Überlebenstraining täglich morgens um vier Uhr damit ich noch eine Stunde mit meinem Hund raus kann. Ja, ich weiß, mutig sich als Alleinerziehende einen Hund anzuschaffen und dann vielleicht mal beiläufig zu erwähnen, dass manchmal doch alles etwas viel ist. Aber auch für einen „Kopf-Menschen“ wie mich gibt es Hintergründe und Gedanken dafür, weshalb unser Hund bei uns sein soll. Und ich trau mich das nur leise zu denken: Tatsächlich haben auch anderen Frauen sich Lebewesen (Männer, Katzen, Hunde, etc.) „angeschafft“ über die sie sich hin und wieder einfach lautstark ärgerlich äußern müssen?! Und dennoch ist diese eine Stunde am Tag etwas ganz Besonderes für mich, den Rest des Tages darf er draußen auf unserem Grundstück bleiben, bis er zu seinem Kumpel geht. Leider zu schnell vorbei, es ist schon fünf, jetzt muss es schnell gehen – Kaffee und Zigarette, vielleicht auch gleich drei? Verdammt, schon 5.15 Uhr – schnell geh ich meinen Sohn wecken. Schnell ist heute relativ, aus meinen sanften Weckversuchen wird schnell ein sanftes „Brüllen“ und ich lotse ihn ins Badezimmer. „Ma Hildegard, das ist selbst gemachter Stress – warum müsst ihr auch jeden Tag baden, er ist jetzt doch wirklich alt genug?“ Wie oft ich mich dafür schon gerechtfertigt habe, obwohl ich mich noch nicht mal getraut hätte, mich negativ darüber zu äußern? Wir machen das seit Jahren, weil es einfach aus unserer Geschichte heraus, ein für Olaf (wahrscheinlich auch inzwischen für mich) unendlich wichtiges Ritual ist, eine Gewohnheit, die ihm Sicherheit für den Tag gibt, eine Kleinigkeit, die sich täglich wiederholt. Wie es dazu kam? Ein andermal… In der Wanne wird der Tagesablauft geklärt, über doofe oder schöne Träume geredet und vor allem ganz [...]